Wir teilen hier eine Nachricht des Vorstandes der AGV Querum, deren Mitglied unsere Kirchengemeinde ist. Wir unterstützen das Anliegen des Vorstandes und laden zum Bürgerdialog am 5. Februar 2025, um 19 Uhr, im Sportheim des Sportverein Querum (Bohnenkamp 18) ein.
Dem Volksfest Querum droht der Todesstoß!
Noch nicht viele Tage ist das neue Jahr alt und schon droht unserem Stadtteil eine große Hiobsbotschaft. Über 6.000 Einwohner schätzen Querum als einen ruhigen, naturnahen aber auch gut angebunden Stadtteil Braunschweigs, sowohl in günstiger Nähe zur Autobahn als auch zum neuen ÖPNV-Knotenpunkt nach Gliesmarode. Auch in die Innenstadt ist es nicht weit. Querum bietet eine ideale Mischung aus urbaner und moderner Wohnatmosphäre und traditioneller wie familiärer Ortsgemeinschaft. Damit pflegt sich der Ort ideal in das Bild ein, das viele von Braunschweig haben: Groß und gut angebunden, aber auch nicht zu riesig und letztlich sehr familiär.
Ein Grund dafür warum sich Haushalte aller Couleur, also sowohl junge Familien als auch Haushalte, die über Generationen hinweg in Querum leben, in den Ort verlieben sind zweifelsohne die Events, die Querum bietet. Wir, die Arbeitsgemeinschaft Querumer Vereine und Körperschaften (AGV), sind federführend oder unterstützend vertreten: beispielsweise dem Weihnachtsmarkt, beim Lebendigen Adventskalender, beim Laternenumzug der Kirchengemeinden und natürlich unserem Querumer Volksfest. Auch bei kleineren Aufmerksamkeiten wie dem Sektausschank für die Konfirmanden in Querum zeigen wir als AGV-Flagge. Alle Aktivitäten aufzureihen würde den Rahmen sprengen. Wir sind ein traditionsreiches Gremium, das zur Gründungszeit 1973! die Interessen der Vereine im Ort wie der Ortsfeuerwehr, dem Sportverein, dem Schützenverein oder der Kirchen bündeln und nach außen tragen sollte. Durch die seit einiger Zeit existierenden politischen Bezirksräte beschränkt sich unser Aktivitätsbereich mittlerweile vor allem auf den Austausch über die Vereinsgrenzen hinweg und der Organisation der aufgeführten Events. Durch die nahezu gänzliche Verjüngung des Vorstands konnte das
Feuer im Verein pünktlich zum 50-jährigen Jubiläum im Jahr 2023 neu entfacht werden. Schon damals deutete sich an: Ehrenamtliche für die Arbeit über die Mitgliedervereine hinaus zu finden, ist schwierig.
Die Entwicklung hielt diesen Trend kurzfristig auf, doch jetzt steht nicht nur die Existenz der AGV auf dem Spiel. Vielmehr droht dem kulturellen Herz in Querum ein Infarkt. Der Veranstaltungskalender, der allen Interessierten und insgesamt tausenden Besuchern aktuell geboten wird, dürfte kaum zu halten sein. „Uns muss allen klar werden, dass es fünf vor zwölf ist. Wir bitten alle, denen etwas an der Magie des Ortes und unserer Gemeinschaft liegt, uns zu unterstützen. Wer schon einmal auf dem Weihnachtsmarkt oder beim Volksfest war, der weiß, dass diese Feste eine Kindheit prägen können, Freundschaften aufleben lassen oder ganz einfach den Ort beleben“, schildert Dieter Ebers als zweiter Vorsitzender. Da unser erster Vorsitzender, Jonas Helmeke, sein Amt nach engagierter Arbeit zur nächsten Jahreshauptversammlung auslaufen lässt, steht die Zukunft der AGV unmittelbar nach dem 51-jährigen Bestehen auf dem Spiel. Die Satzung sieht nicht vor, dass es eine Zeit ohne 1. Vorsitzenden geben darf. Auch so ist die Aktivität des Vereins durch die aktuell vier Vorstandsmitgliedern kaum aufrechtzuerhalten. „Wir stehen alle mehr oder weniger voll in unseren Berufen und brauchen Mitarbeit/Unterstützer um unsere Arbeit für Querum aufrechtzuerhalten. Mit dem alten Team haben wir wirklich viel erreicht, jetzt gilt es erstmal unsere Existenz zu sichern“, fasst Katja Meyer als Schriftwartin zusammen. Das Volksfest in Querum genießt einen guten Ruf in der gesamten Stadt. Hier haben legendäre Partyabende für die Großen und einprägsame Kindernachmittage an Samstagen für die Kleinen stattgefunden. Das Fest verfügt über eine große Tradition, es ist praktisch für jedes Alter etwas dabei. Nicht wenige Querumerinnen und Querumer freuen sich schon Monate vorher auf dieses Wochenende. Und egal ob es der eine als Oktoberfest oder die andere als Volksfest bezeichnet: das Wochenende ist Kult und bringt den Ort zusammen! Und das ist wichtiger denn je. In Zeiten wo es konjunkturell für die Region schwierig wird, wo Kneipen, Diskotheken, Lottoläden, Bäckereien und Restaurants mitunter um ihre Existenz kämpfen, braucht es Veranstaltungen wo die Menschen zusammenkommen. Wenige können sich Querum vorstellen ohne einen erleuchteten Weihnachtsbaum im Dezember am Brunnen zu sehen, anderen schmeckt der Glühwein an anderen Orten als der Alten Kirche gar nicht mal so gut. Querum braucht Kultur und gesellschaftliche Veranstaltungen. Denn nur durch und mit Zusammenhalt ist der Ort zu dem eingangs beschrieben Ort geworden, in dem sich so viele verschiedene Menschen wohlfühlen.
Uns ist bewusst, dass es ohne die AGV nicht zwingend gar keine Veranstaltungen mehr in Querum gibt. Herauszustellen ist beispielsweise der organisierte Flohmarkt aus Bürgerhand im April vergangenen Jahres. Doch unser Verein spielt nicht nur für den Austausch außerhalb der vielen Mitgliedervereine eine große Rolle wie Dieter Ebers unterstreicht: „Viele vergessen wo überall - ob offen oder verdeckt - AGV draufsteht. Es ist nicht so, dass der Festwirt beim Volksfest mal eben alle Freunde abtelefoniert und innerhalb kürzester Zeit die Veranstaltung auf die Beine stellt. Da lastet Einiges auf den Schultern der fleißigen, ehrenamtlichen Helfer.“
Wir möchten euch die Lage nicht nur schriftlich, sondern auch persönlich verdeutlichen. Gemeinsam wollen wir zu einer Lösung finden und die AGV mit allen aufgeführten Folgen nicht sterben lassen. Daher haben wir einen Bürgerdialog am 5. Februar 2025, um 19 Uhr, im Sportheim des Sportverein Querum(Bohnenkamp 18) ins Leben gerufen. Bitte verbreitet die Nachricht und mobilisiert potenzielle
Kandidatinnen und Kandidaten. Wir freuen uns über jede Art von Interesse, egal ob mit oder ohne Ambitionen für eine Vorstandstätigkeit. Gemeinsam für die Zukunft unseres Orts!
Mit freundlichen Grüßen
Der Vorstand
(Verfasser L. Wenk)