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31.01.2021 Kategorie: Gemeinde Startseite, Gemeindeleben

Sonntagswort am 31. Januar

Von Prädikantin Birgit Eilts

Eigentlich heißt er Simon.

Den Namen Petrus, der Fels, erhält er irgendwann später.

Ein einfacher Fischer ist er. Bis Jesus ihn als Jünger auswählt und sein ganzes Leben verändert.

Seine Geschichte ist widersprüchlich, impulshaft, manchmal Kleingläubig und halbherzig.

Vielleicht mag ich Petrus deshalb. Es ist eben nicht die Geschichte eines Helden, eines leuchtend bekehrten. Und das obwohl er immer dabei war. Es ist die Geschichte von Zweifeln, von einem, der in bester Absicht oft das wirklich falsche sagt. Von einem, der sich bemüht und doch immer wieder an seine Grenzen stößt. Einer der Angst hat, der unterwegs war in Tagen, in denen keiner wusste, wie es weitergehen sollte.

Ja, wie geht es weiter? Harte Wochen. Irgendwo stecke ich fest. Zwischen Hoffnung und Mutlosigkeit. Zwischen Leichtigkeit und unaussprechlichen Gedanken.

Doch heute umhüllt Schnee auf einmal still alles. Lässt das grau verschwinden. Und ich denke an den Spaziergang mit knirschenden Geräuschen und lasse für einen Moment die Gedanken, was alles nicht geht.

Es wird alles auf einmal hell, wie damals, als die Jünger mit Jesus auf den Berg stiegen. Als sie sahen, wie sein Angesicht leuchtete wie die Sonne und seine Kleider weiß wie Licht wurden. Als sie voller trüber Gedanken losgingen und das grau sich auf einmal auflöste, bevor sie wieder zurück in die Realität müssen.

Wie der Schnee gerade einen leuchtenden Moment schafft, alles verklärt, oder anders übersetzt: In eine andere Form bringt: meine grauen Gedanken, meinen Glauben, mein Vertrauen. Und die Magenschmerzen über Probleme ein wenig beruhigen.

Manchmal brauche ich dann jemanden wie Petrus. Einer, der zweifeln kann und dennoch weiß, dass Gott irgendwie – irgendwo – da ist. Einer, dessen Glaube immer wieder in Form gebracht wurde, und der harte Wege kennt und dennoch von der Botschaft Gottes erzählt:

Die Botschaft ist für euch wie eine Lampe, die in der Dunkelheit brennt, bis der Tag anbricht und das Licht des Morgensterns eure Herzen hell macht. 2. Petrus 1,19

Der Predigttext für den Letzten Sonntag nach Epiphanias steht im 2. Petrusbrief 1, 16-19

Wir haben uns keineswegs auf geschickt erfundene Märchen gestützt, als wir euch ankündigten, dass Jesus Christus, unser Herr, wiederkommen wird, ausgestattet mit Macht. Vielmehr haben wir ihn mit eigenen Augen in der hohen Würde gesehen, in der er künftig offenbar werden soll.[5]

Denn er empfing von Gott, seinem Vater, Ehre und Herrlichkeit – damals, als Gott, der die höchste Macht hat, das Wort an ihn ergehen ließ: »Dies ist mein Sohn, ihm gilt meine Liebe, ihn habe ich erwählt.«

Als wir mit ihm auf dem heiligen Berg waren, haben wir diese Stimme vom Himmel gehört.

Dadurch wissen wir nun noch sicherer, dass die Voraussagen der Propheten zuverlässig sind, und ihr tut gut daran, auf sie zu achten. Ihre Botschaft ist für euch wie eine Lampe, die in der Dunkelheit brennt, bis der Tag anbricht und das Licht des Morgensterns eure Herzen hell macht.

Beitrag von Birgit Eilts