Für alle die sich von der Magie von FiBS verzaubern lassen wollen, gibt es heute den 4. magischen FiBS-Brief. Darin erzählt der Zauberer Elliot von merkwürdigen Zutaten, einem Papierknäuel und Glück im Unglück.
Der 4. magische FiBS-Brief
Liebe SchülerInnen der Querenheim Schule für Hexerei und Zauberei,
die Geschichte geht weiter...
Am nächsten Tag haben Mascha und ich die Pause zusammen verbracht. Mit dem Glockenschlag gingen wir dann zum nächsten Unterricht in den Raum der Tränke und Kräuter. Der Raum war zwar nicht groß, aber einer der eindrucksvollsten Räume auf der gesamten Schule. Auf den Pulten standen Tränke, in den Regalen waren allerlei sonderbare Karaffen und Kräuter. Viele davon gefährlich, andere waren Heilkräuter und einige sogar essbar und schmeckten gut.
Als sich alle Schüler*innen im Raum eingefunden hatten, kam die Zaubertränkelehrerin. Sie war ganz in schwarz gekleidet, hatte schwarze Haare und war sehr blass. Tina Mildred war ihr Name und sie wirkte direkt nett auf den ersten Eindruck.
Ohne lange Einleitung startete sie mit der ersten Aufgabe des Zaubertränkeunterrichts. Wir sollten einen Glückstrank brauen. Ein Glückstrank, so sagte Frau Mildred, sollte einem pures Glück für genau eine Stunde schenken. In dieser Stunde gelingt einem alles was man sich vornimmt und noch mehr. Alle waren sehr motiviert von dieser Aufgabe.Somit haben alle angefangen zu brauen.
2 Blätter Einhornkraut, 200 Mililiter Wasser aus dem verwunschenen Fluss, 10 Gramm Blaukrötenschleim und ein Blatt des milden Engelsbaums. Mehr Zutaten brauchte es für den Zaubertrank nicht. Es hörte sich zwar einfach an, die Zutaten abzuwiegen und sie danach in den Kessel zu werfen, aber Vorsicht war trotzdem geboten. Wenn man von einer Zutat zu viel oder zu wenig hinzufügt, oder gar eine neue oder andere Zutat hinzufügte, war der Zaubertrank hin. Und was dann passieren würde, wäre fatal. Der Glückstrank wird zu einem Unglückstrank und einem passiert für eine Stunde nur Pech. Alles misslingt einem und man baut Unfälle und Pannen. Genau deswegen habe ich mich an dem Tag so dolle konzentriert wie ich nur konnte und die Geräusche von den anderen Schülern so gut es geht ignoriert. Selbst mit Mascha hab ich immer nur kurz gesprochen.
Nach einer halben Stunde war es dann so weit. Ich war kurz davor meinen Trank fertigzustellen. Doch dann, völlig aus dem nichts, traf mich ein Papierknäuel. Obwohl ich es nicht gesehen hatte, wusste ich, dass es nur Quinn sein konnte, die mich mit dem Papier abgeworfen hatte, um mich abzulenken.Ich wollte sie zur Rede stellen, wieso sie mich abgeworfen hatte, aber sie hat so getan als ob sie von nichts wüsste. Ich habe natürlich versucht auf sie einzureden, aber das brachte nicht viel.
Ich nahm das Blatt des Engelsbaums und legte es vorsichtig in den Trank. Sofort löste es sich auf, wie es sollte. Aber anstatt, dass der Trank sich golden färbte, wie es im Rezept stand, färbte er sich schwarz. Ich war verwirrt und schaute hilflos umher.
Kurz danach hatten auch die anderen Schüler ihren Zaubertrank beendet und unsere Lehrerin TIna Mildred sagte zu allen, dass wir es gut gemacht hätten. Wir durften vom Zaubertrank kosten oder ihn direkt in ein kleines Fläschchen füllen, um ihn aufzubewahren. Wie alle anderen probierte ich direkt von meinem Glückstrank. Aber anstatt,dass er süß und mild schmeckte, wie es in der Anleitung hieß, schmeckte er bei mir nur bitter und ekelig. Doch ich schluckte ihn trotzdem runter, weil ich da noch nicht ahnen konnte, was gleich passieren würde.
Der Unterricht war damit beendet und wir gingen aus der Klasse. Mascha hatte ihren Zaubertrank direkt in ein Fläschchen abgefüllt um es später zu trinken. Ich und die anderen aus der Klasse waren nicht so geduldig wie sie. Das war vielleicht auch mein großes Pech, denn direkt als ich aus der Klasse ging, stolperte ich an der Türschwelle und fiel auf die Knie. Komisch, dachte ich, wieso stolpere ich denn auf einmal. Doch ich hab dem nicht viel Beachtung geschenkt. Auch den Schlüssel, der direkt hinter der Eingangstür an der Seite auf dem Boden lag, ignoriert ich gekonnt. Mascha half mir wieder auf. Wir gingen gemeinsam auf den Schulhof. Ich klopfte mir gerade den Dreck von den Knieen als von oben herab Vogelkacke auf meinen Zauberumhang tropfte. „IIIIH!“ reif ich angewidert, doch Mascha hatte direkt den passenden Zauberspruch für die Situation parat. Sie zauberte den Fleck weg und ich war wieder sauber.
Plötzlich fiel mir Quinns Ablenkung im Tränkeraum wieder ein. „Meinst du Quinn hat meinen Trank verkorkst?“, fragte ich Mascha ängstlich. Mascha schaute erschrocken. „Das wäre echt fies.“ Mascha erklärte, dass ich, wenn das wirklich stimmte, einen Unglückstrank getrunken hätte und mir damit für eine ganze Stunde Pech zustoßen würde.
Ich schluckte. Nein, darauf hatte ich keine Lust. „Frau Mildred hat doch bestimmt einen Gegentrank.“ sagte ich aufgeregt. Wir liefen wieder zurück. Auf dem Weg ließ ich meine Mappe in den Luftschacht fallen. Zum Glück konnte Mascha sie hochzaubern. Auf dem Weg in den Tränkeraum fegte ich mit meinem Umhang sämtliche Bilder von der Wand, doch das war ein Problem für später. Zum Glück erreichten wie Frau Mildred noch rechtzeitig. Wir versuchten ihr unter japsen und prusten die Lage zu erklären. Sie schüttelte nur den Kopf und reichte mir den Gegentank. Er war süß und schmeckte ein bisschen wie Honig. Ich bedankte mich und verließ mit Mascha den Raum.