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17.01.2021 Kategorie: Gemeinde Startseite, Gemeindeleben

#feiertagswort

Wasser zu Wein

Klirrende Gläser. Ein Gewirr aus Stimmen. Im Hintergrund läuft Musik, die nicht stört. Irgendwo lachte einer laut auf.  Lange ist es her, dass es so was gab. Weißt du noch wann?

Gemeinsam feiern. Tanzen und singen.  Wie schön das wäre. Selbst wenn das Bufett mittelmäßig wäre oder der Wein ausginge, wir würden es ertragen. Hauptsache wird sind zusammen. So sehr vermissen wir das Feiern. Nichts erinnert gerade an ein gutes Leben und an eine gute, festliche Zeit. Wie schön wäre es, wenn unser größtes Problem wäre, dass uns der Wein ausgeht. Wir erleben gerade eine Durstrecke ganz eigener Art……

Auf der Hochzeit in Kana, von der das Evangelium an diesem Sonntag handelt, ist es allerdings tatsächlich der Wein, der zu Neige geht.  Jesus und seine Jünger, auch Maria sind unter den Gästen und selbst diejenigen, die nur wenig Bibelkenntnisse haben, wissen was passieren wird. Jesus wird das Wasser zu Wein verwandeln. Sowas merkt man sich eben.

Das ist gut, denn diese Geschichte und dieses Wunder soll zeigen, wie sich Jesus unser Leben wünscht. Es soll ein Fest sein. Lebenslust und Freude, das Lachen und die Hoffnung sollen nie versiegen. In der Bibel ist der Wein dafür ein Symbol. In Kanna ist er ausgegangenen, so wie auch bei vielen von uns Freude und Lachen ausgegangen ist. In Kana sorgt Jesus dafür, dass die Gläser wieder voll werden. Oder besser die Krüge. Allerdings zaubert Jesus keinen Wein aus dem Nichts herbei. Hex, hex. Das Besondere ist. Er verwandelt das was da ist. Er macht aus Wasser Wein. 

Das wünsche ich mir auch. Das Jesus das was das ist, und seien es nur Traurigkeit und Tränen, in Lebensfreude und Hoffnung wandelt. Irgendwie. Auf seine Weise.

Auf Befehl tut er es nicht. Im Evangelium wird berichtet. Maria fordert ihren Sohn auf zu helfen. Er aber weist sie zurück. Meine Stunde ist noch nicht gekommen, sagt er. Wunder dauern etwas länger. Alles braucht seine Zeit und hat seine Zeit. Jesus entscheidet wann es soweit ist. Aber wir wissen am Ende wird er Wasser zu Wein wandeln.

Ich wünsche mir da auch für uns. Ich stelle mich neben Maria und sage zu Jesus: Uns geht die Lebensfreude aus. Bitte tu was. Und dann fülle ich die leeren Krüge so voll und so gut es geht. Mit Wasser und mit Tränen. Mit Frust und mit brüchigem Glauben daran, dass schon bald alles besser werden könnte. Und dann bete und bitte ich:  Jesus, verwandle die Müdigkeit in Tatendrang, die dunklen Gedanken in Hoffnungsschimmer, meine Zweifel in Glauben und gerne Wasser zu Wein, damit die Lebensfreude wieder einzieht und wir wieder mit klirrenden Gläsern feiern können. Amen.

#sonntagswort zum 2. Sonntag nach Epiphanias von Pfr. Benedikt Sacha

Bild von Jill Wellington auf Pixabay

Beitrag von Benedikt Sacha