Wie soll man Konfirmandenunterricht gestalten, wenn man sich nicht treffen darf?
Diese Frage stellen sicherlich nicht nur wir in St. Lukas. Überall im Land und drüber hinaus ist seit über einem Monat ein Versammlungsverbot einzuhalten. Dies gilt nicht nur für Konzerte, Festivals oder Sportveranstaltungen, sondern auch für ganz alltägliche Dinge wie Schule, Hobbies oder eben Konfirmandenunterricht am Freitag.
Plötzlich aus seinem Alltag gerissen zu werden und keine Routine mehr zu haben gibt einem das Gefühl, dass alles ein bisschen aus den Ruder läuft. Besonders Kinder und Jugendliche merken diese Veränderung stark.
„Meine Lehrer schicken einmal in der Woche ein paar Aufgaben, aber auch nichts Schweres (…) Besonders vermisse ich meine Freunde. Die habe ich ja auch jeden Tag gesehen.“ (Konfirmandin)
Am Anfang war es vielleicht noch witzig oder cool. „Coronaferien“ – Na gut, da macht man eben nichts. Doch nach einer Weile fragt man sich schon, wann es endlich weitergeht.
Wir haben lange überlegt, wie trotzdem ein Konfirmandenunterricht stattfinden kann, um den Jugendlichen ein wenig Routine zu geben. Da nun ein neuer Konfirmandenjahrgang startet, war für uns klar, dass wir die neuen Konfirmanden kennenlernen wollen und zwar nicht nur über Mailverkehr, sondern ebenfalls über ein Bild.
Per Zoom-Meeting (Ein Videoanruf über Laptop/Tablet/Handy) hat schließlich der neue Konfirmandenjahrgang am vergangenen Freitag mit dem ersten Konfirmandenunterricht begonnen. Klar, dass das alles ein bisschen länger dauert. Funktioniert die App? Sieht man mich? Hört man mich? Bis diese Frage mit knapp 35 Menschen geklärt ist, verstreicht schon einige Zeit. Doch dafür hat es sich gelohnt. Wir konnten uns problemlos mit den Konfirmanden austauschen. In sogenannten „Breakout rooms“ wurde in kleinen Gruppen über die momentane Situation gesprochen. Dabei haben die Konfirmanden erzählt wie sie sich fühlen, wie sich die Zeit nutzen und was sie am meisten vermissen.
Damit war es allerdings nicht getan. Damit trotzdem effektiv an Aufgaben gearbeitet werden kann, gibt es die KonApp. Die Konfirmanden mussten sich vorab mit persönlichem Code dort registrieren und können jetzt gemeinsam als „St. Lukas Konfis 2020“ miteinander Aufgaben bearbeiten. Die App befindet sich noch in ihren Anfängen, ist aber gut durchdacht und einfach zu bedienen. Die KonApp ist extra für den Konfirmandenunterricht ausgelegt und beinhaltet unteranderem zwei Bibeln und Grundtexte. Auch die Bedienung der App lernten die Konfirmanden mithilfe des Zoom-Meetings.
Im Großen und Ganzen ist es also möglich, einen Konfirmandenunterricht zu gestalten ohne sich persönlich zu treffen. Es ist anders, doch es funktioniert. Bis wir uns wieder persönlich sehen können, ist es eine gute Möglichkeit miteinander in Kontakt zu kommen. Zunächst sorgt der digitale KU für ein bisschen Routine in routinelosen Zeiten.
